
Die vielfältigen Herausforderungen für Kinder mit LRS: Warum es nicht nur ums Lesen und Schreiben geht
Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) wird oft auf die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben reduziert. Doch für betroffene Kinder geht es um viel mehr als nur um Buchstaben und Wörter. Die Auswirkungen von LRS erstrecken sich auf viele Lebensbereiche und können das Selbstvertrauen, die emotionale Entwicklung und das gesamte schulische und soziale Leben eines Kindes beeinflussen. In diesem Artikel beleuchten wir die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Kinder mit LRS konfrontiert sind, und zeigen auf, wie man sie effektiv unterstützen kann.
1️⃣ Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl
Kinder mit LRS erleben häufig Misserfolge, wenn sie lesen oder schreiben müssen. Diese wiederholten negativen Erfahrungen führen oft zu einem geringen Selbstwertgefühl. Sie vergleichen sich mit ihren Mitschülern, die scheinbar mühelos lesen und schreiben, und fühlen sich dadurch minderwertig.
Wie wirkt sich das aus?
- Kinder mit LRS neigen dazu, an sich selbst zu zweifeln und entwickeln oft den Glaubenssatz, dass sie „dumm“ oder „nicht gut genug“ sind. Diese negativen Gedanken können langfristig zu einer negativen Einstellung gegenüber der Schule und dem Lernen führen.
- Das geringe Selbstwertgefühl kann sich auch auf andere Lebensbereiche ausweiten. Viele Kinder vermeiden Situationen, in denen sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, aus Angst, erneut zu versagen.
2️⃣ Emotionale Belastung und Stress
Die schulischen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf das Lesen und Schreiben, erzeugen bei Kindern mit LRS oft enormen Stress. Sie müssen ständig kämpfen, um mitzuhalten, und erleben trotzdem häufig Misserfolge. Dieser Druck kann zu emotionalen Problemen wie Angstzuständen und Depressionen führen.
Stressfaktoren bei LRS:
- Prüfungsangst und die Angst, in der Klasse laut vorzulesen oder geschriebenen Text zu präsentieren, sind häufige Begleiterscheinungen.
- Diese ständige Anspannung kann auch zu körperlichen Symptomen führen, wie Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen.
3️⃣ Soziale Isolation und Mobbing
LRS-Kinder können durch ihre Schwierigkeiten im schulischen Umfeld schnell zu Außenseitern werden. Oft ziehen sie sich zurück, um unangenehmen Situationen zu entgehen, oder sie werden sogar von ihren Mitschülern wegen ihrer Schwächen gehänselt. Das kann in sozialer Isolation und Mobbing enden.
Soziale Herausforderungen:
- Kinder mit LRS werden manchmal von anderen als „langsam“ oder „unfähig“ wahrgenommen. Diese Stigmatisierung kann dazu führen, dass sie keine Freundschaften schließen oder sich in Gruppen unwohl fühlen.
- Die Angst vor dem Versagen oder der Bloßstellung führt oft dazu, dass Kinder mit LRS versuchen, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was die Isolation verstärken kann.
4️⃣ Auswirkungen auf andere Schulfächer
Die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten beeinflussen oft auch die Leistung in anderen Fächern. Mathematik, Naturwissenschaften oder Gesellschaftswissenschaften erfordern häufig das Verstehen und Interpretieren von Texten. Auch hier haben Kinder mit LRS Probleme, da sie die Aufgabenstellungen oft nicht richtig erfassen können.
Beispiele:
- Im Mathematikunterricht kann es für Kinder mit LRS schwierig sein, Textaufgaben zu verstehen, selbst wenn sie die mathematischen Konzepte beherrschen.
- In Fächern wie Geschichte oder Biologie sind sie oft nicht in der Lage, komplexe Texte zu lesen und zu interpretieren, was ihre Noten negativ beeinflussen kann.
5️⃣ Umgang mit der Frustration: Der Teufelskreis
Viele Kinder mit LRS entwickeln eine regelrechte Abneigung gegen das Lesen und Schreiben. Sie versuchen, solche Aktivitäten zu vermeiden, wodurch sie noch weniger üben und ihre Fähigkeiten weiter stagnieren. Dies verstärkt den Teufelskreis aus Frustration, Vermeidung und Misserfolg.
Der Teufelskreis:
- Kinder entwickeln Vermeidungsstrategien und versuchen, Situationen aus dem Weg zu gehen, in denen ihre Schwierigkeiten offensichtlich werden.
- Diese Vermeidungsstrategien verhindern, dass sie notwendige Übung und Unterstützung erhalten, wodurch ihre Probleme langfristig bestehen bleiben.
Wie können Eltern und Lehrer helfen?
Eltern und Lehrer spielen eine zentrale Rolle dabei, Kindern mit LRS zu helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Hier sind einige Strategien:
- Positive Verstärkung: Erfolge, auch kleine, sollten immer positiv verstärkt werden. Loben Sie nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Anstrengung und den Einsatz.
- Individuelle Förderung: Lerntherapien, die auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern mit LRS zugeschnitten sind, können helfen, spezifische Schwächen zu überwinden und das Selbstbewusstsein zu stärken.
- Emotionaler Rückhalt: Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass sie es unabhängig von schulischen Leistungen lieben und unterstützen. Offene Gespräche über die Schwierigkeiten und Gefühle des Kindes sind wichtig.
- Entspannungstechniken: Entspannungsübungen und regelmäßige Pausen können helfen, den Stress abzubauen und dem Kind zu ermöglichen, sich besser zu konzentrieren.
Fazit
LRS ist weit mehr als nur ein Problem des Lesens und Schreibens. Die Herausforderungen betreffen das gesamte Leben eines Kindes und können seine emotionale, soziale und schulische Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, frühzeitig gezielte Unterstützung zu bieten, die nicht nur auf die Verbesserung der schulischen Leistungen abzielt, sondern auch das emotionale Wohlbefinden und das Selbstvertrauen des Kindes stärkt.
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